Kieler Kloster, Kiel

Das Kieler Kloster war ein Kloster des Franziskanerordens in der Stadtmitte von Kiel. Im Jahr 1242, kurze Zeit nach der Gründung der Stadt, stiftete Adolf IV. von Schauenburg dem Orden das Kloster, in das er später selbst als Mönch eintrat.

Geschichte

In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgelöst und eine Stadtschule zog mit Lehrerwohnungen in das Gebäude. 1546 fand das im Mittelalter gegründete Heiliggeist-Hospital dort sein Zuhause. 1665 wird das Kloster zur Gründungsstätte der Kieler Universität, die nach Herzog Christian Albrecht benannt ist. 1766 sind die Räumlichkeiten in so schlechtem Zustand, dass die Universität in das benachbarte Schloss umzieht und das Kloster bis auf Refektorium und Kirche abgetragen wird. Die Kirche wird infolge der Bombardierung Kiels im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. Gegen den dohenden Abriss des Restes der Klostermauern setzt sich dank vieler Spenden aus dem In- und Ausland und dank der Unterstützung durch Professoren der theologischen Fakultät der Plan eines Wiederaufbaus durch. Hauptinitiatoren des durch den Verein Studienhaus Kieler Kloster e.V. durchgeführten Projektes sind die Professoren Martin Redeker und Gustav Rendtorff. Es entsteht abschließend 1950 das Theologische Studienhaus Kieler Kloster. Eine drohende Schließung des Studentewohnheims aus Einsparmaßnahmen konnte 2008 abgewendet werden.
Zunächst leben nur Klosterbrüder der theologischen Fakultät im Studienhaus. In den 1980er Jahren wird das Wohnheim auch für Studierende anderer Fakultäten geöffnet. Weiterhin betont wird die Verbindung von interdisziplinärem Lernen und gelebtem Glauben.